Donnerstag, 30. Juni 2011

Gedichte VII

Was ist dir die Wahrheit?

Wie hältst du’s mit der Wahrheit? Sprich!
Wenn all die Welt steht gegen dich?
Wenn keiner mag mehr zu dir stehen,
Und plötzlich siehst dein Glück vergehen?

Es spricht sich leicht von der Moral,
Im Denken zeigt sich oft wenig Qual.
Im Tun allein, liegt wahres Sein,
Rechtes Handeln bringt oft Seelenpein.

Mag Wahrheit sein dein höchstes Gut.
Bedarf besteht nach hohem Mut,
Wenn andrer Wert steht ihr entgegen.
Wer besteht dann, wer bleibt verwegen?


Was ist mein?

Ich weiß nichts gehört mir auf Erden
Als meine Gedanken,
Die ein liebes Geschick ließ mich denken
Und machtvoll und ohnmächtig ließ mich werden.


Sei ruhig Welt

Geschundene Welt magst ruhig schlafen,
Die Pfeile, die dich lange trafen
Werden nicht auf ewig in dir stecken bleiben.
Schon seh ich Wasserquellen und saftge Weiden.
So wie es vor langer Zeit
Weise haben prophezeit.


Heuschrecke

Auf einem Stein im rauschenden Gebirgsbach
Saß eine Heuschrecke.
Sie schaute voller Erstaunen, doch da ach!
Von der Himmelsdecke
Kommt ein knorriger Ast geflogen.
Da hat sie sich dem Ort entzogen.


Ein Trost

Im Sommer, wenn ich nicht mehr hier,
In fernem Lande weile, wo schlecht das Bier,
Trösten mich Natur und des Meeres Zier,
Und ganz gewiss der Mund von dir.