Dienstag, 13. April 2010

Der Hauskater

Es schläft im schönsten Sonnenschein,
Auf einem weichen Deckchen fein,
Friedvoll ein rotbepelzter Kater,
Wie ein fleiß’ger Familienvater.

Nichts stört das Tier in seinem Schlummer,
Ferne liegt aller Weltenkummer.
Des Menschen Sorgen sind ihm fremd,
Braucht weder Geld noch schönes Hemd.

Steht das Fressen nur bereit,
Kann er schlafen in der Zeit,
Dann ist das Tier im siebten Himmel,
Was stört ihn da das Weltgewimmel?

Nur eines kann er nicht ertragen,
Mag einer es so frech gar wagen,
Ihn zu stören in seiner Ruh,
Dann wischt er mürrisch fort im Nu.

Sei es nun das Geknister von Papier,
Plastikfolie oder and’re Zier,
Dann kriecht er schnell und ohne viel Wehweh,
Ins sich’re Versteck unterm Kanapee.

Schlimmer noch ist der Lärm aus der Maschine,
Für ihn ist es wie eine Dampfturbine.
Der Erzfeind im eigenen Zuhause,
Ist der Staubsauger mit dem Gesause.

Doch dies alles ist noch zu ertragen,
Erlebt man’s doch nicht an allen Tagen.
Die dann folgende Streichelei,
Entschädigt ihn für so mancherlei.

Doch heute ist ein ganz besonderer Tag,
Der Kater weiß nichts von der kommenden Plag.
Drum schnurrt er noch so lieblich froh,
Doch das Unglück bahnt sich an, oho!

Was ist das? Ein Hecheln und laut’ Getrampel!
Wer stört die liebe Ruh, wer ist der Kampel?
„Wuff, wuff“ die feuchte Schlabberzunge überall,
Ein wilder Teufel springt herbei, das ist der Fall!

Schon nähert er sich grob dem Königsthrone,
Wo der Kater legt ab der Ruhe Krone.
Mieze reagiert ohne Zaudern,
Das Fell sträubt sich vor lauter Schaudern.

Und schwups, schon ist sie im Verstecke,
Ganz hinter in der letzten Ecke,
Wo der Hund, das Ungetier,
Bleibt fern mit der Schlabbergier.

Verächtlich rümpft der Kater die Nase,
Fast haut der Hund um die schöne Vase.
Jetzt ist es doch wieder einmal so weit,
Lange geht’s bis die Katze ist befreit.

Begibt man sich zum Sofa, um nach ihr zu seh’n,
Helfen auch kein Bitten und kein inständig Fleh’n.
Nur das Gefauche des Raubtiers in seinem Zorn,
Schlägt einem dann wild mit Macht entgegen von vorn.

Die Zeit vergeht und der Kater leidet sehr,
Dann wird es still und man hört lange nichts mehr.
Ist der schwarze Hund gar schon fortgezogen?
Oder erheben sich nochmals die Wogen?

Ganz langsam und mit viel Gespür,
Kommt der stolze Kater herfür.
Er würdigt keinen eines Blickes gar,
Gebiert sich wie einst der russische Zar.

Doch auch sein Herz lässt sich dann bald erweichen,
Jetzt will er bei den Leuten `was erreichen.
Vermehrtes Streicheln hilft da immer sehr,
Gutes Zureden meist sogar noch mehr.

Eines ist bei uns ja doch stets klar,
Kater Dusty bleibt König fürwahr.
Herrscht gütig ganz nach seiner Wahl,
Bis der Hund kommt zum nächsten Mal.

1 Kommentar:

  1. Gibt es diesen Kater wirklich? Oder ist die Geschichte fiktiv? Für mich hört sich das wie nach einer Beobachtung einer Hauskatze an.

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